Ein Stück vom Morgenland kann man neuerdings am Saarplatz erleben. „Ich wollte schon immer mein eigener Herr sein und die Selbstständigkeit mit meiner Heimat verbinden“, sagt Adnan Harb. Mittlerweile hat der im syrischen Douma geborene Wahl-Rostocker sich den Traum mit seinem Ladenlokal „Fata Morgana“ in der Ulmenstraße erfüllt.
„Bei mir sollen die Leute etwas über die arabische Kultur erfahren“, erläutert Harb sein Konzept. Nicht nur Döner, hauchdünne Fladenbrote oder Gerichte mit Namen wie Kibby und Mahschi kann man bei ihm erwerben, sondern auch arabische Spezialitäten einkaufen. „Viele Menschen haben im Urlaub morgenländischen Kaffee, Tabak für Wasserpfeifen oder eingelegtes Gemüse lieben gelernt und wollen auch hier nicht darauf verzichten“, weiß der 34-jährige Jung-Unternehmer, welche Marktlücke er füllen will. Sein Leibgericht trägt im Deutschen übrigens den netten Namen „Umgekipptes“. „Das sind vier Sorten geschichtetes Gemüse mit Reis, die auf dem Teller einen richtigen Turm ergeben“, erzählt er.
1989 kam Adnan Harb zum Studium in die Hansestadt, verliebte sich und blieb. „Die prägendsten Jahre meiner Persönlichkeitsentwicklung habe ich in Deutschland verbracht“, sagt er. „Ich fühle mich in Rostock wohl. Nur der Familienzusammenhalt, wie ich ihn aus Syrien kenne, fehlt mir manchmal.“
Abstriche muss er momentan bei seinem Hobby, dem Fußball-Spielen, machen. Lange war er beim PSV und beim SV Warnemünde Fußball als Spieler und Trainer in Aktion. Als Übersetzer half er den ehemaligen Hansa-Profis Yasser und Emara beim Einleben. „Selbstständig sein ist nicht immer leicht“, sagt Harb. „Ich bin aber optimistisch und gehe die Aufgabe mit Enthusiasmus an.“
TINO EGGERT
Quelle: Ostsee Zeitung