Zugestimmt hat die Bürgerschaft dem Verkauf des Sportplatzes am Technologiezentrum. Damit spitzt sich die ohnehin angespannte Situation für Freizeit-Sportler im Ostseebad dramatisch zu. Die Probleme haben Stadtsportbund, Senatorin Liane Melzer und SPD-Fraktion diskutiert.
„Ein Sportstättenkonzept für Warnemünde, das uns der Oberbürgermeister vor längerer Zeit versprochen hat und das noch immer nicht offiziell vorliegt, ist eine wichtige Arbeitsgrundlage“, sagt Dr. Roland Bothe. Der Vereinsberater im Stadtsportbund Rostock nutzte die Gelegenheit, gemeinsam mit Präsident Herbert Pankau während eines Gesprächs mit Senatorin Liane Melzer und dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion Rainer Albrecht auf die Dringlichkeit erneut aufmerksam zu machen. „Die Sporthallen in der Seefahrtschule und in der Heinrich-Heine-Straße gibt es nicht mehr. Jene im Haus des Sports, das wahrscheinlich veräußert wird, ist marode. Ebenso wie der Sportplatz an der Parkstraße. Die große Sporthalle in der Fritz-Reuter-Straße wartet auf eine Sanierung. Und bald fällt der Platz am Technologiezentrum weg. Schlimmer kann die Situation nicht sein“, sagt Roland Bothe. Jahrelang wurde im Haus des Sport und auf dem Platz in der Parkstraße nur das Allernötigste gemacht, so dass dort nach 20 Jahren der morbide Charme der DDR noch immer vorherrscht.
„Wir kennen den Entwurf eines Sportstättenkonzeptes für Warnemünde, das die Stadt in Auftrag gegeben hat und das nicht öffentlich gemacht wird. Wahrscheinlich, weil die Finanzierung nicht steht. Auch wenn es um Millionenbeträge geht, das können wir nicht akzeptieren. Ist das Vorhaben nicht in einem Ruck zu realisieren, dann eben Stück für Stück“, sagt der 57-jährige Bothe. Nur ein Anfang sollte endlich gemacht werden.
Kunstrasenplätze noch in diesem Jahr
Noch in diesem Jahr müsste einer von zwei erforderlichen Kunstrasenplätzen in der Anlage Parkstraße geschaffen werden, damit auch die Fußballer der Hochschulsportgemeinschaft (HSG) nach Wegfall ihres Platzes am Technologiezentrum eine Trainingsstätte haben. Angesichts des möglichen Verkaufs des Hauses des Sports muss in einem zweiten Schritt ein Vereinshaus her. In diesem sollten neben dem SV Warnemünde Fußball und der HSG Sportler des SV Warnemünde und möglicherweise der Fischereikutterverein Jugend zur See sowie Sanitäranlagen und Umkleideräume Platz finden. Auch an eine Drei-Felder-Halle ist gedacht. „Ganz wichtig ist der leichtathletische Schulsport. Der wird zwar laut Lehrplan gefordert, ist aber für die Kinder der Heinrich-Heine- sowie der Ecolea-Schule gar nicht möglich, weil die Laufbahn zugewachsen ist sowie Möglichkeiten für Kugelstoßen und Weitsprung gar nicht vorhanden sind“, macht der Vereinsberater auf ein großes Problem aufmerksam.
In den vergangenen Jahren habe die Stadt immer wieder auf einen Investor verwiesen, der in der Parkstraße Sportanlagen bauen will. „Doch in dieser Angelegenheit herrscht Stillstand. Aber können nicht länger warten“, sagt Bothe.
SABINE SCHUBERT
Quelle: NNN